Reisen

Ich fiel 100 Meter an der Hauswand in die Tiefe!

Vor zwei Jah­ren schenk­ten mir mei­ne Geschwis­ter einen Jochen Schwei­zer-Aben­teu­er­gut­schein. Seit­dem lag er in irgend­ei­ner Ecke in mei­nem Zim­mer. Beim Umräu­men ent­deck­te ich die­sen wie­der und bemerk­te, dass er nur noch bis Ende 2020 gül­tig war. Also regis­trier­te ich mich kur­zer­hand auf der Web­sei­te und ent­schied mich für das House-Run­ning in Frank­furt, bei wel­chem ich in ein paar Wochen 100 Meter in die Tie­fe fiel.

Jochen Schwei­zer Gut­schein­box im Wert von 99,99€

Beim House-Run­ning läuft man abwärts an einer Haus­wand ent­lang. Dabei gibt es meh­re­re Stand­or­te mit unter­schied­li­chen Höhen in ganz Deutsch­land. Ich ent­schied mich für das 100 Meter gro­ße Leo­nar­do Roy­al Hotel in Frankfurt.

Leo­nar­do Roy­al Hotel mit ins­ge­samt 28 Stockwerken

Vor dem Abflug

Eine Stun­de vor dem „Abflug“ kam ich am Hotel an. Ich woll­te etwas Zeit haben, um mich men­tal dar­auf ein­zu­stel­len. Ich durf­te aber direkt los­le­gen. Mir wur­de ein Zet­tel vor­ge­legt, den ich unter­schrei­ben soll­te. Nach kur­zem über­flie­gen tat ich das auch. Dar­auf­hin wur­de mir die Aus­rüs­tung ange­legt und ich soll­te mit dem Auf­zug auf den 25ten Stock­werk hoch­fah­ren und wei­te­re drei Stock­wer­ke hochlaufen.

Kom­plet­te Aus­rüs­tung mit Brustkamera

Unten ent­schied ich mich für zwei Video­auf­nah­men, die 30€ zusätz­lich kos­te­ten. Dabei wur­de ein Video von einem Crew­mit­glied oben auf der ande­ren Sei­te des Gebäu­des gedreht und das ande­re wur­de mir am Brust­gurt fest­ge­macht und film­te mein Gesicht. Wobei die Auf­nah­me vom Gesicht nicht gelun­gen ist. Immer­hin gab es wenigs­tens ein gutes Video und zwei kos­ten­lo­se 8GB SD-Karten.

Crew-Kame­ra­mann und mei­ne Nase

Bad Company

Am Dach ange­kom­men hör­te ich einer mei­ner Lieb­lings­lie­der aus der Boom Box dröh­nen: „Bad Com­pa­ny“ von „Five Fin­ger Death Punch“. Es war das per­fek­te Lied für die­sen Moment! Auf dem Dach ging es schnell zur Sache. Ich wur­de von einer Frau begrüßt, die mir sofort einen Kara­bi­ner an die Brust klemm­te und mir erklär­te, dass das Absto­ßen von der Wand den meis­ten Kick brin­gen wür­de. Danach ging ich wei­ter zum Gerüst und ein Mann fum­mel­te mir noch­mal an mei­ner Aus­rüs­tung rum. Schon stand ich an der Haus­wand und blick­te in den Abgrund. Das war der Moment, wo ich nicht mehr wuss­te, wie­so ich mich vor drei Wochen über­haupt für so etwas ent­schei­den konn­te. Mit dem Gut­schein hät­te ich auch einen halb­tä­ti­gen Marsch mit einem Lama an mei­ner Sei­te lau­fen können…

Der 100 Meter hohe Abgrund

Die Frau ent­fern­te mir den vor­de­ren Kara­bi­ner und dann hör­te ich den Mann sagen, ich sol­le mei­ne Arme unter die Kame­ra hal­ten und mich nach vor­ne weg­be­we­gen. Ich beug­te mich nach vor­ne, ging ein paar Schrit­te und muss­te fest­stel­len, dass ich mich ziem­lich sicher in der Aus­rüs­tung fühl­te. Also pro­bier­te ich es mit dem Absto­ßen von der Wand und ab da ging der Ner­ven­kit­zel erst rich­tig los. 

0% Gedan­ken 100% Adrenalin

Ich fiel 100 Meter in die Tie­fe und schrie wie ein ech­ter Mann (nicht). An der Wand ange­kom­men, stieß ich mich wie­der stark ab und fiel dann gera­de­wegs auf die Bal­ko­ne zu. Ich dach­te schon das wars mit mir, aber dann wur­de ich abge­bremst. Das brach­te mich zum Dre­hen und ich flog mit mei­nen Armen gegen die Wand und dreh­te mich wei­ter. Ich konn­te kei­ne Balan­ce mehr fin­den und so flog ich den rest­li­chen Weg fast nur noch run­ter. Unten ange­kom­men war ich erst­mal erstarrt.

Hier tes­tie­re ich die Wand auf Stabilität

Fazit

Was für ein Adre­na­lin­kick und eine ham­mer­gei­le Erfah­rung das war! Auch wenn sie nur knapp eine Minu­te dau­er­te. Es gibt vie­le Sachen, die nur eine Minu­te dau­ern und gut sind. Das House-Run­ning wur­de abge­schlos­sen und am Ende gab es noch eine klei­ne “Schwerkraftbesieger”-Urkunde. Ich kann die­sen Lauf jedem nur wärms­tens empfehlen!

Glück­lich mit mei­ner neu­en Urkunde

P.S. Auf mei­nem Insta­gram-Account fin­det ihr hier­zu ein klei­nes Video. Ihr könnt mir dort auch ger­ne fol­gen um kei­nen Bei­trag mehr zu verpassen 🙂

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert